Wie lange muss gelüftet werden?

Wie lange gelüftet werden muss hängt von mehreren Faktoren ab. Deshalb sind die einschlägigen Empfehlungen mit Vorsicht zu genießen. Eine Lüftungszeit von 5-10 Minuten ist in den meisten Fällen unrealistisch. Es erfasst nicht die tatsächlichen Feuchtelasten und die örtlichen Gegebenheiten. Außerdem wird unnötig Energie aus dem Fenster hinausgelüftet. Die beste Kontrolle ist die Überprüfung mittels eines digitalen Hygrometers (Feuchtemessers). Ein analoger Feuchtemesser (mit Zeiger) ist zu träge um die raschen Veränderungen der Raumluft zu erfassen.

In der Regel sollte spätestens ab 60% rel. Raumfeuchte die Feuchtelasten abgeführt werden. Die Dauer der Lüftung hängt von dem möglichen Feuchteaustausch mit der Außenluft ab. Bei digitalen Feuchtemessern ist der Zeitpunkt dann gegeben, wenn der Feuchtewert sich nur noch langsam, im einstelligen Bereich, verändert. Wer keinen Feuchtemesser besitzt kann dies mit einem einfachen Trick selber prüfen.
 
 TIP zum Fensterlüften:

 Beim Öffnen eines Fensters beschlägt die Außenseite der Glassscheibe. Wenn der Beschlag auf der Außenseite abgetrocknet ist, ist der größte Teil der Feuchte abgeführt und das Fenster kann wieder geschlossen werden. Dieser Effekt findet beim Querlüften in sehr kurzer Zeit statt, womit man die Effizienz dieser Lüftungsart einfach nachvollziehen kann.

Dies gilt für Fenster ab Baujahr ~1970 und bei niedrigen Außentemperaturen

Grafische Darstellung der Feuchteabfuhr im Verhältnis zur Zeit

Wie in der Grafik ersichtlich, ändert sich in der Zeit t2 der Feuchtegehalt nur unwesentlich. Dafür kühlen die Wärmeumschließungsflächen stark aus, was nach dem Lüften durch Zufuhr von Energie wieder ausgeglichen werden muss.



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